Leviathan
oder Stoff, Form und Gewalt eines Staates
Das Musiktheater »Leviathan« basiert auf dem gleichnamigen Buch des Philosophen Thomas Hobbes. In dieser Aufführung mit 300 Chorsängern, einer Band und drei Schauspielern wird das Publikum Zeuge der Genese des mythischen Gesellschaftsvertrages und der Entstehung des Staates.
Premiere: Februar 2012 – Kampnagel
Presse
18/02/2012, TAZ, Robert Matthies
Großes Staatstheater
[…] Folgerichtig also, dass sich die furchtlosen grenzgängerischen Zukunftsforscher in ihrem neuen Neue-Musik-Theater „Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines Staates“, das heute auf Kampnagel Premiere feiert, gemeinsam mit der Künstlerin Anne-Cathrin Ulikowski der vielleicht wirkungsmächtigsten staatstheoretischen Schrift der Neuzeit zuwenden und dem Nexus Masse, Individuum und Macht nachgehen. Erschaffen wird der auf eigentümliche Weise aus unser aller Willen bestehende und doch über allen stehende Souverän dabei natürlich aus allerhand Menschenmaterial, das sich hier auf einen musikalisch-theatralen Gesellschaftsvertrag einigt: auf der Bühne erzählen die Schauspieler_innen Michael Gerlinger, Franziska Junge und Merten Schroedter, die Musik dazu gibt es von der Band Ten Ta To. Die größte Rolle spielen aber auch hier die Untertanen: Ein riesiger Chor – bestehend unter anderem aus dem Madrigalchor Eppendorf, dem Kammerchor Altona, dem Chor der HAW Hamburg und dem Chor der Volkshochschule Hamburg mischt sich unters Publikum: Auf dass Bühne und Tribüne gemeinsam das große mythische Theater Staat aufführen. Ob sich da noch jemand traut, sein von Hobbes zugestandenes Widerstandsrecht zu nutzen?